Hochwasser und Waldbrände: Ein autarkes Netzwerk rettet Leben

Hochwasser und Waldbrände: Ein autarkes Netzwerk rettet Leben

Keine Energie. Keine Kommunikation. Im Krisenfall eine Katastrophe. Ein autarkes Netzwerk kann Absprachen, Organisation und Rettung sichern. Wie das DRK in Schwerin vorsorgt und sogenannte KRITIS-Standorte schützt.

Blick auf die Welt mit virtuellen Netzwerkstrukturen
© Foto von NASA auf Unsplash.com

Eine braune Wassersuppe flutet am 15. Juli 2021 das Ahrtal in Nordrhein-Westfalen. Der Pegel steigt über 7 Meter. Der Deutsche Wetterdienst hatte vor extremem Unwetter gewarnt. Die Feuerwehr stellt zuerst den Strom ab. Innerhalb weniger Stunden bricht die Infrastruktur, darunter die Trinkwasserversorgung, zusammen. Menschen sitzen auf den Dächern ihrer Häuser fest. 135 Betroffene verlieren im Jahrhunderthochwasser ihr Leben. Das Einsatzgebiet für Rettungskräfte und Helfende erstreckt sich über 40 Kilometer.

 

Abgeschnitten von der Außenwelt

Mit einer weiteren Katastrophe in Mecklenburg-Vorpommern war unter anderem das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Kreisverband Schwerin im Jahr 2019 konfrontiert. "Ein großer Waldbrand nahe Lübtheen hatte ganze Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten. Funkmasten, Telefon und Internet funktionierten nicht", erzählt Maximilian Kühnel, ehrenamtlicher Katastrophenhelfer des DRK.

Die Aufgaben für die Einsatzkräfte des DRK: Betroffene versorgen. Material organisieren. Stationäre KRITIS-Standorte, sogenannte kritische Infrastrukturen für die Versorgung mit Energie, Wasser und Medizin, sichern. Damit die Krisenstäbe rasch und aufeinander abgestimmt agieren konnten, benötigten sie eine autarke und stabile Kommunikation. Der Behördenfunk und Satellitentelefone (BOS) boten zwar eine verlässliche Grundlage, aber das kostenintensive Funknetz ermöglicht nur Audiokommunikation.

 

Drohnen übertragen aktuelle Filmaufnahmen

"Das reichte uns nicht. Unsere Drohnen liefern unverzichtbares Bild- und Videomaterial, das für unsere Einsatzkräfte vor Ort wichtig ist. Dafür benötigen wir mehr als eine Audioverbindung. Ein umfassender Informationsaustausch schließt Bild-, Video- und Standortinformationen ein", ergänzt Maximilian Kühnel.

Gemeinsam mit MANDARIN CARE fand das DRK eine Lösung.

Die IT-Expertinnen und -Experten nutzen das Satelliteninternet von Starlink, das auch in der Ukraine eingesetzt wird. Das Satellitennetzwerk stellt Internet in Gebieten bereit, in denen keine ausreichende Infrastruktur verfügbar ist. Einsatzkräfte benötigen nun für eine stabile Internetverbindung lediglich eine Antenne und einen mobilen WLAN-Router. Ein Akku versorgt bis zu zwei WLAN-Router für 14 bis 18 Stunden mit Strom. Dazu können Handys und Laptops geladen werden. Im Notfall liefert eine Solarmodul zusätzliche Energie. Auch an bewölkten Tagen.

Zwei mobile Solarpanels stehen hintereinander und sind angeschlossen an einen akkubetriebenen WLAN-Router.

Handelsübliche Solarpanels versorgen einen akkubetriebenen WLAN-Router mit Strom. Die Starlink-Antenne verbindet sich mit den Starlink-Satelliten.

Satelliteninternet sichert Hilfe und Versorgung

"Das System arbeitet autark. Das ist besonders bei Hochwasser oder Waldbrand wichtig. Welche Endgeräte wir vor Ort nutzen können, wissen wir vorher nicht", sagt Gérard Kühnel, IT-Leiter und stellvertretender Geschäftsführer von MANDARIN CARE. Mittlerweile macht das Satellitennetzwerk die Rettungskräfte des DRK in Katastrophengebieten mobil und unabhängig von Infrastrukturen. Die Einsatzstäbe können Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz via Video, Bild und Audio koordinieren. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Medizin ist gesichert.

Mehr über das autarke Kommunikationssystem erklären Maximilian Kühnel, DRK Kreisverband Schwerin und Gérard Kühnel, Geschäftsführer MANDARIN CARE im Video.

Kontakt

Schwerin T 0385 - 32 65 02 0

Hamburg T 040 - 65 86 26 05

Rostock T 0381 - 36 76 79 14

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